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How To Survive Sezierkurs?

Germany | 16. Februar 2021

Dein erster Sezierkurs steht bevor und dir schweben diesbezüglich viele Fragen im Kopf herum? Was muss ich anziehen? Wie werde ich auf die Leichen reagieren? Wie soll ich jemals einen Nerv des Menschen freipräparieren, ohne ihn zu zerstören? Lies diesen Artikel, um meine Tipps für Sezierkurs Newcomer zu erfahren.

Von Alina Gansterer

How To Survive Sezierkurs

Photo courtesy of Elsevier / Colourbox

Mir selber hat der erste Kontakt mit den Leichen sehr viel Überwindung gekostet und es hat viele Gefühle in mir ausgelöst. Mehr über meinen Erfahrungsbericht findest du im vorigen Blogpost. Da ich damals gerne jemanden gehabt hätte, der mir meine Fragen beantwortet und Sorgen etwas nimmt, möchte ich heute dieser Mensch für euch sein. Ich möchte euch Tipps geben, die mir nach 1,5 Jahren Sezierkurs relevant erscheinen. Lange Rede, kurzer Sinn: Los geht’s!

#1: Sezierklamotten und Sezierbesteck wenn möglich ausborgen

An meiner Universität gab es die Möglichkeit Kasaks, Mäntel und das nötige Sezierbesteck auszuleihen. Somit spart man viel Geld, da diese Dinge in der Neuanschaffung doch teuer sein können. Zusätzlich habe ich mich damals für alte Sneakers entschieden, die nach dem Sezierkurs natürlich unbrauchbar waren. Wende dich dafür am besten an deine Student:innenvertretung!

#2: Die für dich passenden Lernmaterialien kaufen/ausborgen!

Jeder hat eine andere Lernstrategie. Mir persönlich hat es sehr geholfen zuerst die wichtigsten Strukturen nachzulesen und sie dann durch Atlanten und ein 3D-Anatomie Programm zu visualisieren. Viele Unis bieten auch Sezieranleitungen an, die einen Leitfaden bieten.

#3: Früh genug anfangen zu lernen.

So nimmt man zumindest den Druck vor der theoretischen Prüfung, die bei der ersten Einheit erfahrungsgemäß sowieso sehr milde ausfällt.

#4: Vor dem Kurs gut Trinken und Essen

Der Kurs nimmt meist sehr viele Stunden in Anspruch und danach ist man wirklich K.O. Außerdem hilft das bekanntlich, um den Kreislauf in Schuss zu halten.

#5: Über mögliche Gefühle bzgl. des Kurses mit anderen austauschen

Meiner Meinung nach, der wichtigste Tipp; gilt nicht nur vor/beim Sezierkurs! Leider ist es verbreitet, unter den Medizinstudent:innen, nicht über Ängste, Schwächen oder Sorgen zu sprechen; immerhin wollen wir ja alle Ärzt:innen werden und müssen das können. Dies erweckt oft den Eindruck, dass „jeder alles kann“, doch dem ist definitiv nicht so, es sprechen nur die wenigsten darüber! Es ist völlig ok und normal, wenn sich die Situation im Seziersaal für dich befremdlich anfühlt und du kurz an die frische Luft musst. Weder ist es peinlich, wenn man kurz aus dem Saal gehen muss, noch wenn man das Bewusstsein verliert. Beides sind natürliche Reaktionen deines Körpers und nicht peinlich. In solchen Fällen führen euch die Tutor:innen oder Professor:innen bestimmt auch noch einfühlsamer an die Materie heran.

#6: Noch kein Meister ist vom Himmel gefallen!

Oft bekommt man das Gefühl vermittelt, sofort alles können zu müssen, doch dem ist nicht so. Gerade beim Sezieren braucht es Zeit, um ein Gefühl für die Konsistenz und die wichtigen Strukturen zu bekommen. Das gute an den Leichen ist ja, dass sie ihre Körperteile nach eurer „Behandlung“ nicht mehr brauchen.

#7 Die Tutor:innen sind auch nur Menschen!

Zu glauben, man muss immer alles können, ist utopisch. Selbst die Tutor:innen müssen sich immer wieder aufs Neue einlesen und haben, solange man sich bemüht, immer Verständnis, wenn man keine Antwort auf ihre Fragen hat.

#8 Absolviere den Sezierkurs mit Freund:innen

Ich hatte das Glück, jeden meiner drei Sezierkurse mit Freunden absolvieren zu können. Natürlich ist das nicht immer möglich, erleichtert aber vor allem den ersten Tag sehr. Du fühlst dich sicherer und außerdem gehen die vielen Stunden im Seziersaal mit einem guten Freund/einer guten Freundin und guten Gesprächen viel schneller rum.

Eure Alina

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