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Brief an mein zukünftiges Ich

Germany | 25. Februar 2020

Einen Brief an sein zukünftiges Ich zu schreiben ist eine gute Möglichkeit, sich über sein gegenwärtiges Leben Gedanken zu machen und sich Ziele für die Zukunft zu setzen. Und genau das hat Samira gemacht! Lese im Folgenden, was Medizinstudentin Samira ihrem zukünftigen Ich als Ärztin geschrieben hat.

Von Samira Naseree

Brief an mein zukünftiges Ich

Photo from vault.elsevier.com

Hallo zukünftiges-Ich,

wie geht es dir Frau Doktorin?

Ich sollte dich an das was du schon „weißt” erinnern. Ich weiß, du bist sehr beschäftigt und hast einiges um die Ohren, aber nimm' dir eine kurze Auszeit. Dieser Flashback wird dir vielleicht gut tun.

Für dich ist die Arbeit als Ärztin sicher zu Routine geworden. Ich hoffe aber, dass dies deine Wachsamkeit nicht beeinträchtigt.

Es war ein langer Weg bis du einen Studiumsplatz in der Humanmedizin erhalten hast und ein noch längerer Weg bis du da bist wo du jetzt stehst. Wieso hast du so viel Zeit auf dich genommen? Kannst du dich noch daran erinnern? Es war dein Traum Menschen helfen zu können. Ohne Erwartungen. Lass dich von der Routine nicht unterzeichnen, sondern beflügeln.

Du hast dir einen Beruf ausgesucht, bei dem du ständig was lernen kannst und musst. Das ist der Preis, den du bereit warst zu zahlen… also schminke dir die Illusion von „ich weiß alles“ ab und sei offen für Vorschläge. Wann immer erforderlich, hole dir eine zweite, gar dritte Meinung ein. Egoismus und Rechthaberei ist in deiner Branche Fehl am Platz. Kein Ego der Welt ist ein Menschenleben wert.

Lerne stets dazu, auch der „Anfänger“ könnte etwas sehen, was du übersehen hast, denn es ist absolut keiner perfekt. Nichtsdestotrotz ist es wichtig nach Perfektion zu streben – vor allem als Arzt/Ärztin.

Erinnerst du dich an die ersten Anatomie Stunden? An Physiologie und Biochemie? Wie erstaunlich alles zusammenhing? Dieses Wissen hat dich so fasziniert. Ich hoffe, du hast immer noch die Funkeln der Neugierde in deinen Augen. Es ist schön zu sagen: „ich weiß es nicht“, und noch schöner ist es, dem Sachverhalt nachzugehen und diese Wissenslücke zu füllen.

Dein millionster Patient soll sich, so wie dein Erster, bei dir geborgen, ernst genommen und in guten Händen fühlen. Dies ist deine große Aufgabe. Erweitere tagtäglich dein Können und dein Wissen, sei immer geduldig, empathisch, habe immer Verständnis für die Patienten und ermögliche jedem die bestmögliche Behandlung.

Hast du noch deine alten Hobbys? Sind noch neue Freizeitaktivitäten hinzu gekommen? Vergiss nicht ab und zu dir eine Auszeit zu nehmen. Ich weiß, Medizin ist deine Leidenschaft, aber nimm auch mal Abstand von dem Alltag, denn fern von der Arbeit lässt sich neue Energie tanken. Sowohl körperlich als auch geistig. Damit bekommst du die Zeit, das Leben von einem anderen Blickwinkel zu sehen.

Apropos Blickwinkel: Ich hoffe du hast unter deinen Freunden auch einige Nichtmediziner. Ich bin sicher, es gibt viele tolle Kollegen/-innen, aber um den eigenen Horizont zu erweitern, brauchst du definitiv vielfältige Freunde.

Bis bald, dein altes-Ich

Samira

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