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Medizinstudium mit Kind? 5 Tipps, wie es klappt!

Germany | 30. März 2021

Wenn du Medizin studierst, dann sitzt du Tag und Nacht nur in der Bibliothek und hast keine Zeit mehr für was anderes. So ist zumindest der Tenor, wenn man bei Außenstehenden nachfragt, wie anstrengend ein Medizinstudium ist. Platz für Freizeit und aufwendige Hobbies? Der ist zumindest vor der Klausurenphase rar. Und wie sieht‘s mit einem Kind im Studium aus? Für viele ist das ein Paradoxon. Wie es aber doch klappen kann, Kind, Kegel und Kittel miteinander zu vereinbaren, erfährst du in diesem Artikel.

Von Chantal Schwarz

Medizinstudium mit Kind - 5 Tipps, wie es klappt

Photo courtesy of Elsevier / Colourbox

1. Der richtige Zeitpunkt

Studium abgeschlossen, den Facharzt in der Tasche und die Karriereleiter schon etwas erklommen, das sind die häufigsten Aussagen, die kommen, wenn man nach dem ominösen „richtigen Zeitpunkt“ gefragt wird. Aber gibt es den wirklich?

Ich sage klar und deutlich nein. Hier spielt meiner Meinung nach sehr viel mit rein, z.B. Alter, eine feste Partnerschaft und das soziale „Sicherheitsnetz“ an Personen, die euch in harten Phasen unterstützen können, wie Oma und Opa. Wenn ihr mit 35 mit eurem Studium angefangen habt und ihr das ticken der biologischen Uhr nicht mehr aus eurem Kopf bekommt, kann ich nur raten, den Schritt der Kinderplanung auch im Studium zu wagen. Für alle anderen kann ich nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass es sich auch hier lohnt ins kalte Wasser des Familienlebens zu springen.

So flexibel wie im Studium seid ihr vermutlich nie wieder, bzw. erst in der Niederlassung. Allerdings gibt es auch im Studium bessere und schlechtere Phasen. Ich würde empfehlen, den Kinderwunsch direkt nach dem bestandenem Physikum in Angriff zu nehmen. Da habt ihr die härteste Zeit hinter euch, müsst euch nicht in der anstrengenden Lernzeit mit Morgenübelkeit und Co. plagen und habt andererseits noch genug Puffer zum M2, um Kurse gut schieben zu können, ohne viel Zeit zu verlieren. Aber Kinder lassen sich ja nicht immer planen und auch wenn's schneller ging als erwartet, bekommt ihr das hin.

2. Nach Hilfe umsehen

An vielen Unis gibt es Unterstützungsmöglichkeiten, für Studierende mit Kindern. Diese beginnen meist bei Kindergärten auf dem Campus und können von kostenlosen Notbetreuungen, Mentorenprogrammen bis hin zu gesonderten Parkplatzrechten sehr vielseitig sein. Scheut euch nicht nachzufragen, die Leute sind zumeist sehr hilfsbereit und an vielen Unis gibt es sogar eine extra Beratungsstelle für Eltern. Und wenn man ganz lieb vorab fragt, ist es für die meisten Dozierenden kein Problem ein paar mal einen „Juniorstudenten“ im Kurs begrüßen zu dürfen. Hierfür gibt es meiner Meinung nach allerdings drei Voraussetzungen: das Kind ist den größten Teil der Zeit so leise, dass sich jeder konzentrieren kann, es ist ein Seminar ohne Patientenkontakt und die Vorlesung ist „jugendfrei“ (nicht jugendfrei war bei uns z.B. Rechtsmedizin). Und fragt gerne vor Semesterstart nach, ob ihr bevorzugt in Kurse eingeteilt werden könnt, die zu den Kita Öffnungszeiten stattfinden.

3. Vernetzt euch

Ihr seid nicht alleine im Studium, wenn ihr ein Kind habt. Informiert euch bei der Fachschaft oder in Semestergruppen, denn an vielen Unis gibt es AGs oder Whatsappgruppen mit Gleichgesinnten. Dies hat viele Vorteile, zum einen bekommt ihr Tipps für Hilfen, zum anderen kann man gemeinsam mehr erreichen, wenn es um ein elternfreundliches Studium seitens der Uni geht. Und zu guter letzt findet man hier nicht selten sehr gute Freunde.

4. Planung ist alles

Das Studium ist schon ohne Kind kein Zuckerschlecken und ich bin ganz ehrlich, mit Kind wird es nicht leichter. Da muss man strukturiert vorgehen. Lernt, wann immer ihr Zeit habt, auch wenn die nächste Prüfung erst in 2 Monaten ist. Ein Kind kann immer krank werden oder einen schlechten Tag haben, da funktioniert es nicht, wenn man einfach 7 Tage vor der Prüfung ohne Pause lernen möchte. Wenn ihr das Glück habt und ein sehr entspanntes Baby habt, dann nutzt auch intensiv das erste Jahr, wenn es einigermaßen geht. So oft wie jetzt, schläft euer Kind nie wieder und ich war im Rückblick sehr froh um die vier Klausuren, die ich in dieser Zeit einfahren konnte.

5. Kita-Platz

Davon gibt es leider viel zu wenig in Deutschland, deshalb begebt euch am besten schon während der Schwangerschaft auf die Suche und bleibt hartnäckig.

Fazit: Medizinstudium mit Kind ist machbar

Bei all den harten Momenten, war es für mich immer die größte Motivation meine Kleine lachen zu sehen. Wenn ihr also mit dem Gedanken spielt, traut euch, denn es ist definitiv machbar.

Eure Chantal

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