Zum Hauptinhalt wechseln

Leider unterstützen wir Ihren Browser nicht vollständig. Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, nehmen Sie bitte ein Upgrade auf eine neuere Version vor oder verwenden Sie Mozilla Firefox, Microsoft Edge, Google Chrome oder Safari 14 bzw. eine neuere Version. Wenn Sie nicht dazu in der Lage sind und Unterstützung benötigen, senden Sie uns bitte Ihr Feedback.

Wir würden uns über Ihr Feedback zu diesen neuen Seiten freuen.Sagen Sie uns, was Sie denken(Wird in neuem Tab/Fenster geöffnet)

Elsevier
Bei Elsevier publizieren
Connect

Gesunder Rücken in der Pflege

29. September 2023

von Sarah Miccuci

10 Bullet Points gegen Rückenbeschwerden im Pflegealltag

Für alle, die in der Pflege tätig sind, sollte dieses Thema eine Standardlektüre sein: das rückenschonend Arbeiten. Doch was bereits in den Lehrjahren zum Ausbildungsinhalt gehört, gerät in der Praxis schnell in Vergessenheit. Mit schwerwiegenden Folgen! Wer nicht auf seinen Rücken achtet muss sich zwangsläufig mit der Volkskrankheit Rückenschmerzen auseinandersetzen. Pflegefachpersonen plagen unter anderem drastische Beschwerden wie Bandscheibenvorfälle, Ischiasschmerzen, sowie der altbekannte Hexenschuss. Ein stressiger Arbeitsalltag sorgt nicht selten dafür, dass die Selbstfürsorge auf der Strecke bleibt und bekanntes Fachwissen zur Prävention in den Hintergrund rückt. Ein Grund mehr, den Rücken der Pflegenden wieder einmal in den Fokus zu setzen!

Hier kommen 10 Punkte, die Rückenbeschwerden keine Chance lassen.

1. Zu pflegende Menschen einbeziehen

Die Ressourcen der zu pflegenden Menschen spielen in jeder Hinsicht eine enorm wichtige Rolle! Nicht nur, dass sie die Selbstbestimmung der betroffenen Person stärken, sondern auch die Pflegenden entlasten. Jede Fähigkeit, die gefördert und in Pflegehandlungen miteinbezogen wird, entlastet den Rücken der Pflegefachperson.

2. Neue Möglichkeiten durch moderne Hilfsmittel

Jedes Jahr bieten zahlreiche Messen einen Überblick zu den neuesten Hilfsmitteln, die in der Pflege genutzt werden können. Je nach Arbeitgeber variieren diese natürlich. Dabei sollten innovative Möglichkeiten durch moderne Hilfsmittel die Arbeit zu erleichtern sehr ernst genommen und allen Pflegefachpersonen zur Verfügung gestellt werden. Von einfachen Helfern wie Gleitmatte oder Rutschbrett, bis hin zu technischen Hilfsmitteln – sie alle helfen dabei diesen Beruf viele Jahre ausüben zu können.

3. Arbeitshöhe = Arbeitshaltung

Noch schnell das Laken gerade gezogen oder beim Ankleiden geholfen – leider geschehen viele pflegerische Tätigkeiten unter Zeitdruck. Das Problem dabei: „Mal schnell gemacht“ geschieht oft nicht in einer rückenschonenden Haltung. Und da es meist nicht bei ein oder zwei solcher Situationen bleibt, leidet der Rücken Tag für Tag unter solchen „mal schnell vorgenommenen Tätigkeiten“. Hier ist es wichtig aktiv auf die eigene Gesundheit einzugehen und ein paar Minuten mehr einzuplanen, um unter anderem die richtige Arbeitshöhe einzunehmen. Sei es, das Pflegebett auf Arbeitshöhe zu stellen oder im Bad einen Hocker für eine rückengerechte Arbeitsweise zu nutzen – nur die richtige Arbeitshöhe führt zu einer rückenschonenden Arbeitshaltung.

4. Der Schuh muss sitzen

Oft unterschätzt wird das richtige Schuhwerk. Ein gutsitzendes Fußbett, sowie

ein geschlossener Schuh mit rutschfester Sohle sorgen für einen festen Stand und entlasten ebenfalls den Rücken.

5. Die Arbeitsumgebung macht den Unterschied

Damit Pflegefachperson rückengerecht arbeiten können, benötigen sie eine Umgebung, welche dies auch ermöglicht. Ausreichend Platz, sowie ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz sind hier klar von Vorteil.

6. Das schaffe ich so nicht!

Selbstfürsorge geht auch einher mit Grenzen. Wer auf seine Gesundheit achten will, muss die eigenen Grenzen erkennen und vor allem respektieren ­­­– physisch wie psychisch. Es sollte also eine Arbeitsmoral herrschen, die kein Problem darin sieht Hilfe anzufordern, sondern, ganz im Gegenteil, das offene Ansprechen von persönlichen Grenzen fördert.

7. Lifter öfter nutzen

Da, wo Lifter einen Sinn machen, sollten sie auch regelmäßig verwendet werden. Das Heben und Tragen von zu pflegenden Menschen gilt es zu vermeiden.

8. Einseitige Haltungen meiden und für Abwechslung sorgen

Die Pflege kann ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor ziemliche große Herausforderungen stellen, was eine rückengerechte Arbeitsweise angeht. Positiv bei diesem Beruf ist jedoch die Abwechslung, insbesondere was die Körperhaltung angeht. Und genau diese gilt es zu nutzen. Im Gegensatz zu vielen Menschen, die den ganzen Tag am Schreibtisch vor einem Computer sitzen, können Pflegende sich bewegen, Haltungen wechseln und somit Belastungen variieren. Ein wesentlicher Ausgleich für Rücken und Körperhaltung.

9. Freizeit für die Gesundheit

Ist die Arbeit getan, heißt das nicht, dass wir nun nicht mehr auf unseren Rücken (und auch den Rest des Körpers) achten sollen. Im Alltag stecken viele Möglichkeiten diesen zu stären und fit für die Arbeitswelt zu machen. Regelmäßige Bewegung sowie auch Entspannung gehören zu einem gesunden Lebensstil dazu. Hierbei gibt es spezielle Möglichkeiten, wie unter anderem Yogaübungen, die ein schmerzfreies Leben begünstigen.

10. „Weiß ich doch!“ – Wirklich?!

Rückengerechtes Arbeiten mag sich gerade für Pflegefachpersonen wie etwas anhören, dass sie immer wieder vorgepredigt bekommen und letztlich in und auswendig kennen. Aber ist das wirklich so? Nur wer sich auf dem Laufenden hält und das Theoretische auch in der Praxis umsetzt, kann den Rücken schonen. Und auch, wenn die Inhalte die gleichen sind, schadet es nicht, sich selbst immer mal wieder daran zu erinnern, wie wichtig dieses Thema für uns alles ist.

Quelle: BGW Magazin 3/23

Sarah Micucci Gesundheits- und Krankenpflegerin Pflegepädagogin (B.A.) Autorin / Redakteurin für Pflegefachliteratur