Zum Hauptinhalt wechseln

Leider unterstützen wir Ihren Browser nicht vollständig. Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, nehmen Sie bitte ein Upgrade auf eine neuere Version vor oder verwenden Sie Mozilla Firefox, Microsoft Edge, Google Chrome oder Safari 14 bzw. eine neuere Version. Wenn Sie nicht dazu in der Lage sind und Unterstützung benötigen, senden Sie uns bitte Ihr Feedback.

Wir würden uns über Ihr Feedback zu diesen neuen Seiten freuen.Sagen Sie uns, was Sie denken Wird in neuem Tab/Fenster geöffnet

Elsevier
Bei Elsevier publizieren
Connect

Die Hausarztfamulatur

9. Januar 2018

Von Eva Klocker

Die hausarztfamulatur

Die hausarztfamulatur

Während ich im klinischen Abschnitt war, gab es auf einmal eine Änderung was die Famulaturordnung betraf. Die verantwortlichen Menschen waren der Meinung, dass Studenten der Humanmedizin nun verpflichtet werden sollen eine der Famulaturen bei einem Hausarzt abzuleisten. Somit war ich (und viele andere auch) der erste Jahrgang, in dem eine Hausarztfamulatur Pflicht wurde. Aus dieser Verpflichtung hat man sich wahrscheinlich erhofft, der Beruf des Hausarztes uns Studenten, und gleichzeitig den Ärzten von morgen, näher zu bringen und zugleich schmackhafter zu machen. Ob dies durch eine Verpflichtung gelingt, sei dahingestellt.

Zugegebenermaßen war ich, wie übrigens auch einige andere, nicht besonders glücklich darüber, weil ich mir für meinen späteren Weg eine Hausarztpraxis nicht vorstellen kann, da ich viel lieber in einer Klinik arbeiten möchte. Zudem ist es als Student schwierig, in einem so weitläufigen Bereich wie der Allgemeinmedizin Fuß zu fassen.

Tipp 1: Wer die Hausarztfamulatur nicht nur macht um sie gemacht zu haben, sondern auch was dabei lernen möchte, sollte sie in meinen Augen möglichst gegen Ende des Studiums machen. Damit ist sichergestellt, dass man viele Fächer zumindest theoretisch schon einmal gelernt und viele Krankheiten, die einem in einer Allgemeinarztpraxis begegnen könnten, schonmal gehört hat und sie einordnen kann. Dazu gehören Erkrankungen der HNO Heilkunde, Dermatologie, Orthopädie oder Neurologie und vor allem auch der Inneren Medizin.

Natürlich schadet es nicht, wenn man den Beruf des Hausarztes, der ja für die meisten Patienten die erste Anlaufstelle darstellt, als Sicht des Mediziners auch mal kennengelernt. Trotzdem finde ich es schade, dass einem die Famulatur nun „aufgezwungen“ wird und man nicht individuell entscheiden kann, ob man sie machen möchte oder doch lieber eine weitere Famulatur im Krankenhaus absolviert.

Tipp 2: Wenn ihr dabei seid euch für einen Hausarzt zu entscheiden um die Famulatur zu absolvieren, dann würde ich ihn vorab fragen wie groß die Praxis ist bzw. über wieviele Behandlungsräume er verfügt. Eine Famulatur in einer Praxis, in der ihr keinen eigenen Raum habt, bringt in meinen Augen nicht so viel, denn so hat man meist keine Gelegenheit die Patienten selber zu untersuchen, weil der Arzt das große Pensum an Patienten pro Tag sonst nicht schafft.

Tipp 3: Fragt auch, ob der Hausarzt auch Hausbesuche macht. Auch wenn die sehr unbeliebt sind, finde ich es dennoch interessant wie das abläuft und auf was bei den Hausbesuchen besonders geachtet wird. Schlussendlich muss man in den vier Wochen auch nicht alle mitmachen.

Ich habe diese Famulatur als zweite Famulatur absolviert und es war definitiv zu früh, denn ich hatte die ganzen Fächer, die ich weiter oben aufgezählt hatte, noch nicht und konnte somit nicht vollständig von dem Praktikum profitieren.

Dennoch konnte ich einiges lernen, wenn auch oft nur durch zuschauen. Wenn Zeit war, durfte ich auch Wundverbände wechseln und kleine Eingriffe (Cerumen entfernen, Fäden ziehen und Klammern entfernen usw.) unter Aufsicht durchführen. Der Hausarzt bei dem ich war, hatte ein Mal pro Woche Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, welches meine Aufgabe war. Im Speziellen war dies das Schreiben eines EKGs, Blutabnahme und Anamnese erheben. Eine Woche später kamen die Patienten dann zur Sonografie und Befundbesprechung. Dies war insofern interessant, als dass ich so auch erste Erfahrungen in der Sonografie machen durfte (wovon man nie zu viel machen kann, da dies im Studium leider viel zu kurz kommt und für viele Fachrichtungen essentiell ist).

Tipp 4: Vielleicht findet ihr einen internistischen Hausarzt, der auf dem Gebiet EKG und Sonografie gut ausgebildet ist und euch somit viel beibringen kann. Dies sind nämlich beides grundlegende Untersuchungstechniken eines Arztes, mit denen man, fast egal welche Fachrichtung man einschlägt, immer mal wieder konfrontiert wird und das Ergebnis sehr stark von der Erfahrung abhängt.

Auch wenn man sich nicht vorstellen kann später Allgemeinmediziner zu werden, so kann man in diesen 30 Tagen doch einiges lernen, wenn man ein bisschen motiviert ist und Interesse zeigt. Vielleicht habt ihr Bekannte oder Kommilitonen aus höheren Semestern, die ihr kennt und die euch einen guten Hausarzt empfehlen, der es gewohnt ist Studenten bei sich zu haben.

In diesem Sinne wünsche ich euch viel Erfolg bei der Hausarztfamulatur!

Eure Eva